Februar 2003 Umweltbrief.org Klimaanlagen in Autos heizen das Weltklima auf ______________________________________________ Laut Plänen der deutschen Regierung und der EU-Kommission soll die Kfz-Steuer klimagerecht reformiert werden. Doch bei der geplanten Regelung gibt es eine Lücke, da sie nur auf die Kohlendioxid-Emissionen beschränkt ist. Die gute Absicht, die CO2-Emissionen der Neuwagen gegenüber 1995 um ein Drittel zu verringern, wird aber durch die Autoklimaanlagen fast zur Hälfte wieder aufgezehrt, melden die Forscher. Im März 2002 hatte das Wuppertal Institut erstmals auf die kommende Last durch den Pkw-Klimaanlagenboom auf Deutschlands Straßen hingewiesen. "Bei dem heute üblichen Kältemittel, dem so genannten H-FKW, handelt es sich um ein fluoriertes Gas, das als Klimagas bezeichnet werden kann", so Hans-Jochen Luhmann vom Wuppertal Institut. Die Wissenschaftler drängen darauf, dass die Regelungslücke geschlossen wird. Bis zum Jahr 2010 sollen die CO2-Emissionen bei neu zugelassenen PKW von 185 Gramm (in 1995) auf 120 Gramm pro Kilometer reduziert werden – also um etwa ein Drittel. So sieht es eine Verabredung zwischen Autoindustrie und Politik vor. Auf Deutschland bezogen heißt das: Der durchschnittliche Verbrauch eines neu zugelassenen PKW in Deutschland sinkt von heute 8,7 l auf 5,7 Liter pro 100 Kilometer. Das ist die gute Absicht. Aber noch 1995 galten Klimaanlagen in Pkw als Luxus, ihr Anteil an den Klimagas Emissionen schlug kaum zu Buche. Deren CO2-äquivalente Emissionen von H-FKW, also des Kältemittels, brachten 0,15 Mio. Tonnen, rechnet man die CO2-Emissionen wegen des Betriebs der Klimaanlagen hinzu, so kommt man auf etwa 0,5 Mio. Tonnen. Die gute Absicht, die CO2-Emissionen der Neuwagen gegenüber 1995 um ein Drittel zu verringern, wird durch die Autoklimaanlagen somit fast zur Hälfte wieder aufgezehrt. http://www.umweltjournal.de/fp/archiv/NaturKosmos/4192.php Dabei könnte das Problem auch mit einer Wärmepumpe gelöst werden, die bei Bedarf die warmen Anteile der Innenraumluft nach aussen pumpt. Dezember 2002 Auto-Klimaanlagen schaden der Umwelt ____________________________________ Autofahrer sollten der Umwelt zuliebe beim Kauf eines Neuwagens auf eine Klimaanlage verzichten, empfiehlt das Umweltbundesamt (UBA). Eine Klimaanlage erhöhe zwar den Fahrkomfort, führe aber auch zu einem deutlich höheren Kraftstoffverbrauch, hieß es unter Berufung auf eine Studie des Büros für Umweltforschung und Beratung (Frankfurt/Main). Außerdem entwichen aus jeder Klimaanlage Kältemittel, die das Klima schädigen. Etwa ein Drittel aller in Deutschland zugelassenen Autos haben den Angaben zufolge eine Klimananlage. Bei Erstzulassungen deutscher Marken seien sogar fast 87 Prozent damit ausgestattet. Als Kältemittel diene Tetrafluorethan, ein teilfluorierter Kohlenwasserstoff, dessen Ausstoß zur Erwärmung der Erdatmosphäre beitrage. Im Jahr 2000 entsprach allein der Ausstoß von Treibhausgasen aus Auto-Klimaanlagen laut Umweltamt rund 1,3 Millionen Tonnen Kohlendioxid. Auch bei regelmäßigen Wartungen seien diese Emissionen nicht zu vermeiden. http://www.naturreporter.de/index.php?action=,1,,,,_n357__