März 2004 Umweltbrief.org Einkaufsführer Fisch! _____________________ Welchen Fisch kann der Verbraucher guten Gewissens essen? Antworten gibt der Einkaufsführer Fisch! Seit Jahren werden die wichtigsten Fischbestände ausgebeutet. Weltweit gelten fast 70 Prozent als überfischt. Die übermäßige Fischerei hat auch Besorgnis erregende Auswirkungen auf die Meeresumwelt und ihre Bewohner, wie Wale, Robben und Seevögel. Es ist in der Zukunft unumgänglich, dass Umweltverträglichkeit, Nachhaltigkeit und Schutz der marinen Ökosysteme uneingeschränkt zum vorrangigen Ziel der Fischereipolitik werden. Sie als Verbraucherin und Verbraucher können durch gezieltes Kaufverhalten auf die Fischerei ebenfalls einen positiven Einfluss ausüben: Wählen Sie beim Einkauf Fische aus nachhaltiger Fischerei. Deren Bestände werden nicht überfischt, die Umwelt und andere Meeresbewohner geschont. Wie sie solche Fische erkennen, sagt Ihnen der Einkaufsführer Fisch. Hierin finden Sie Informationen für Ihre Kaufentscheidung bei Fisch und Meeresfrüchten – damit Sie auch in den nächsten Jahren mit gutem Gewissen den Geschmack der Meere genießen können. Mehr bei http://www.wwf.de/naturschutz/lebensraeume/meere-kuesten/fischerei/einkaufsfuehrer-fisch Die Broschüre "Einkaufsführer Fisch" zum Ausdrucken im pdf-Format gibt's bei http://www.wwf.de/imperia/md/content/pdf/meereundksten/einkaufsfuehrer_fisch_klein.pdf Fisch ist eine endliche Ressource _________________________________ Achten Sie beim Fischkauf auf die Herkunft und die Art des Fisches. Eine gute Wahl sind nach Angaben der Umweltstiftung Forelle, Hering oder Seelachs. Dagegen sollte man auf Rotbarsch, Kabeljau oder Scholle lieber verzichten. "Fisch ist eine endliche Ressource. Letztlich entscheidet der Kunde an der Fischtheke, ob wir unsere Ozeane weiter rücksichtslos ausbeuten oder ob wir sie nachhaltig nutzen", erklärt WWF-Meeresexpertin Heike Vesper. Die Umweltschützer stellen für Verbraucher den kostenlosen "WWF-Fischführer" für die Brieftasche bereit. Darin beurteilt der WWF 40 handelsübliche Fischarten nach ökologischen Kriterien wie Bestandsentwicklung und Fangmethoden. 12 Arten gelten demnach als gute Wahl, 13 als bedenklich, 15 fallen in die Kategorie bedroht. Mehr bei http://www.wwf.de/presse/details/news/europa_verschachert_seinen_fisch Zum WWF-Fischführer: http://www.wwf.de/themen/meere-kuesten/fischerei/wwf-fischfuehrer Experten prangern Hightech-Fischerei an _______________________________________ Kaum zu beziffern ist der Wert der Meere beispielsweise für das Klima, für Artenreichtum, Tourismus oder Energiegewinnung. Dennoch sind nur 0.5 Prozent der Meeresoberfläche geschützt. Mehr als 1.100 Meeresexperten haben einen Aufruf an die Vereinten Nationen und die Regierungen der Welt unterschrieben. Sie fordern, die Zerstörung der Tiefseekorallen durch die Grundschleppnetzfischerei zu verbieten. Ihr Appell wurde am Montag in Kuala Lumpur auf der UN-Artenschutzkonferenz (CBD) veröffentlicht. Moderne Hightech-Fischereischiffe durchsieben die Ozeane bis in Tiefen von 1.500 Metern. Die Jagd mit Bodenschleppnetzen kann als besonders "effektiv" bezeichnet werden - vorausgesetzt, man blendet die Folgen aus. Die riesigen Netze, mit denen die Schiffe den Meeresboden durchpflügen, sind mit stählernen Gewichten oder Eisenrollen beschwert. Sie zerstören alles, was ihnen in den Weg kommt, darunter die ökologisch wertvollen Tiefseekorallenriffe. Delfine und Kleinwale sterben jährlich zu Hunderttausenden in den Netzen von Fischern. Sie werden als unerwünschter Beifang sterbend oder tot über Bord geworfen. Eine aktuelle Studie der Umweltschutzorganisationen WWF, International Union for the Conservation of Nature (IUCN) und Natural Resources Defense Council (NRDC) zeigt, dass nur etwa 0.5 Prozent des weltweiten marinen Fischereieinkommens aus der Hochseefischerei stammt. Mehr bei http://www.wwf.de/presse/pressearchiv/artikel/01650/index.html http://www.greenpeace.org/deutschland Ausverkauf der Ozeane geht weiter _________________________________ Die UN-Konferenz zur Biologischen Vielfalt in Kuala Lumpur, Malaysia, erzielte nach Einschätzung des WWF wichtige Fortschritte beim Aufbau eines weltweiten Netzwerks von Schutzgebieten an Land. Gleichzeitig konnten sich die Vertreter von 187 Staaten nicht auf ein gemeinsames Programm zum Schutz der Weltmeere einigen. Mehr bei http://www.wwf.de/presse/pressearchiv/artikel/01697/index.html