Umweltbrief.org Öko-Tipp Abfallvermeidung _________________________ 27 Millionen Tonnen Abfälle produzieren deutsche Haushalte jährlich. Das sind jährlich ca. 330 kg pro Person. Das kostete 1995 pro Person und Jahr mehr als 140,00 DM. Ein Drittel davon ist Verpackungsmüll. Unsere Industriegesellschaft ist leider immer noch darauf ausgerichtet, möglichst viele Ressourcen fossiler Energien auszubeuten, um Konsumprodukte mit immer kürzerer "Lebenszeit" herzustellen, die dann möglichst schnell weggeworfen werden sollen, um sie "optimierter" und selbstverständlich neu nachzukaufen. Das bringt Profit. Und wenn es gerade passt, wird auch vom Erhalt der Arbeitsplätze gesprochen... Wenn wir also so viele Dinge schnell wieder wegwerfen sollen, stellt sich die Frage: Wo ist weg??? Bedeutet es, dass wir den Abfall verbrennen, um unsere Ozonschicht weiter zu zerstören, dass wir noch mehr in Deponien end-lagern, dass wir unseren Müll im Weltraum verklappen, um die uns umgebende, mittelbare Ökologie in unser Dilemma mit einzubeziehen? Die vorhandenen Verbrennungsanlagen reichen nicht aus, um um alle Abfälle zu beseitigen, so dass rund zwei Drittel der Abfälle deponiert werden müssen. Viele Deponien dürfen in der heutigen Form allerdings nur noch bis 2005 betrieben werden. Abfallverwertung und vor allem Abfallvermeidung sind jetzt gefragt! Verpackungen, Papier, Pappe, Glas und Bioabfälle lassen sich problemlos verwerten, wenn sie getrennt vom Restmüll erfasst werden. Da die Kosten des Verwertens jedoch letztlich der Endverbraucher trägt, sollte man schon beim Einkauf auf Verpackung verzichten bzw. gleich beim Händler lassen. Einwegprodukte kosten immer doppelt; beim Einkauf und bei der Entsorgung. Mehrwegflaschen aus Kunststoff (PET) sind bedenklich, da sie nicht oft benutzt werden können und schon bald zerschreddert werden müssen. Besser sind Flaschen aus Glas. Nachfüll-Produkte (mit Umweltzeichen) sparen Abfall und Geld. Dazu gehören auch Recyclingpapier aus 100% Altpapier und z.B. runderneuerte Reifen (30% Ersparnis ohne Abstriche an Qualität und Sicherheit). Denn wenn Mülltrennung einen Sinn haben soll, müssen diese Produkte auch gekauft werden. Besondes problematisch ist das Recyceln von Kunststoffen: werden sie nicht sortenrein erfasst, bleibt nur das Schreddern und Verschmelzen zu Parkbänken, Blumentöpfen usw. So verwertet die Autoindustrie nur etwa 3 bis 4% der zu verwertenden Kunststoffe aus Altfahrzeugen für Neuwagen! Sondermüll, wie Lacke, Farben, Batterien, Lösemittel, Leuchtstoff- und Energielampen, Fotochemikalien, Spraydosen, Quecksilber-Thermometer etc., zum Recyclingshof oder Umweltbus (kl. Mengen) bringen. Vielnutzer von Batterien sollten Akkus benutzen. Akkus helfen Batterien sparen, enthalten aber Cadmium! Cadmiumfrei sind Nickel-Metall-Hydrid- oder besser und nachhaltiger Lithium-Ion-Akkus. Textilien sind wertvoll und gehören in die Altkleider-Sammlung. "Keine Werbung"-Aufkleber schützen den Briefkasten vor der Papierflut unerwünschter Werbesendungen. Das spart auch wieder Papier und erhält damit Wald. Womöglich wird Werbung in einigen Jahren sogar verboten werden, denn sie stachelt zu offensichtlich zerstörerischem Konsum an und weckt Bedürfnisse, die niemand vorher hatte. Und wieviel Müll können wir uns im 21. Jahrhundert noch leisten? Fast alles lässt sich noch mal reparieren! Nur Verkäufer meinen, dass es sich nicht lohnt. In einer 50-seitigen Broschüre erfahren Verbraucher, welche Verpackungen aus ökologischer Sicht sinnvoll sind, welche Möglichkeiten ein Kompost bietet und wie die Bio-Tonne sommers und winters "richtig" eingesetzt wird. Ein Kapitel widmet sich dem Thema "Abfallpolitik". Die Verbraucher-Information "Abfall" kann für fünf Euro inklusive Porto bestellt werden unter: Verbraucherzentrale Hessen (VZH) Große Friedberger Straße 13 - 17 60313 Frankfurt Telefon 97 29 19 30, per Fax 97 29 19 49 und im Internet unter www.verbraucher.de ».