Oktober 2002 Umweltbrief.org US-Studie: Kondensstreifen beeinflussen das Wetter __________________________________________________ Von Hans-Arthur Marsiske Die Kondensstreifen von Flugzeugen in der Atmosphäre haben deutliche Auswirkungen auf die Temperaturen am Boden. Das haben US-Forscher anhand einer "einmaligen Gelegenheit" gemessen, dem dreitägigen Flugverbot nach den Anschlägen am 11. September 2001 in den USA. Über die Auswirkungen von Kondensstreifen auf die Temperaturen an der Erdoberfläche wird seit langem diskutiert. Eine empirische Klärung war jedoch unmöglich, solange es keine ausreichend langen Zeiträume ohne Flugverkehr gab, deren Wetterdaten man zum Vergleich hätte heranziehen können. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 bewegten sich jedoch außer einigen Militärmaschinen praktisch keine Flugzeuge über den USA. Zwischen Ohio und Virginia etwa, wo sonst täglich allein 700 bis 800 Flugzeuge unterwegs sind, flogen am 12. September nur neun Militärjets. Erstmals seit Jahrzehnten war der Himmel frei von Kondensstreifen. Ein Forschungsteam unter der Leitung von David Travis von der University of Wisconsin in Whitewater hat die täglichen Temperaturspannen, also den Unterschied zwischen der höchsten Tages- und der tiefsten Nachttemperatur, während der Zeit vom 11. bis 14. September 2001 mit entsprechenden Daten verglichen, die in den Jahren von 1971 bis 2000 erhoben worden sind. Das Ergebnis, das jetzt in der Zeitschrift "Nature" publiziert wurde: Die Temperaturspanne lag um 1,1 Grad Celsius über dem jährlichen Durchschnittswert. Zusätzlich erhoben die Forscher die Temperaturspannen während der Drei-Tages-Perioden vor und nach dem Flugverbot und stellten fest, dass diese unterdurchschnittlich ausgefallen waren. Im Vergleich dazu war der Unterschied zwischen höchster und niedrigster Temperatur sogar um 1,8 Grad Celsius größer. Die Wissenschaftler sehen hierin ein klares Indiz für den Einfluss des Flugverkehrs auf das regionale Wetter. Die von Flugzeugen hervorgerufenen Kondensstreifen, so argumentieren sie, halten am Tage von der Sonne einfallende Strahlung zurück und nachts von der Erde abgegebene Infrarotstrahlung. Auf diese Weise tragen sie dazu bei, dass die Temperaturspanne kleiner ausfällt. Erhärtet wird diese These zusätzlich dadurch, dass der Anstieg der Tag-Nacht-Temperaturspanne in der Zeit vom 11. bis 14. September 2001 in den Gegenden besonders stark ausfiel, wo normalerweise die meisten Kondensstreifen beobachtet werden: im mittleren Westen, Nordosten und Nordwesten. Hier lag er noch einmal um mehr als das Doppelte über den nationalen Durchschnittswerten. http://www.spiegel.de/wissenschaft/erde/0,1518,208628,00.html Wo bleibt da Minister Bodewigs Ziel, den innerdeutschen Flugverkehr um 30 Prozent in den nächsten fünf Jahren reduzieren zu wollen, um dadurch auch Fluglärm zu vermeiden und Schadstoffausstöße zu verringern? Die Lufthansa rechnet wegen ihrer Preispolitik mit zweistelligen Zuwachsraten ihrer Fluggäste und macht weiterhin, was sie will. Nach unserer Meinung darf das Fliegen auf keinen Fall billiger, sondern es sollte verteuert werden. Fliegen ohne Flugbenzinsteuer ist nicht nur ein Umweltskandal, sondern gegenüber Autofahrern auch sozial nicht zu verantworten. Für einen Startvorgang eines Jumbo-Jets wird soviel Treibstoff benötigt wie ein durchschnittlicher Pkw für 12.000 km verbraucht. Wann kommt endlich die Besteuerung für Flugbenzin in Relation zu den tatsächlichen Schadstoffen? Und das gilt auch für den gesamten Schiffsverkehr, dessen Dieselkraftstoff nicht besteuert wird. Auch ist höchste Eisenbahn für eine Verkehrswende in Richtung öffentliche Verkehrsmittel. Sonst ist der Verkehrsinfarkt vorprogrammiert. Bis 2010 wird ohne Verkehrswende die Zahl der Pkws auf deutschen Straßen noch mal um 25 Prozent und die Zahl der Lkws noch mal um 60 Prozent steigen. Noch ist die Verkehrswende möglich! >>> Der VW-Konzern läßt übrigens seine sparsamsten Modelle Lupo und Audi A2 in absehbarer Zeit ersatzlos auslaufen und setzt dafür auf schwere Geländewagen und den Phaeton. Und derverbraucht laut VCD im Stadtverkehr über 26 Liter(!) und gilt dem Verband "als absolut nicht mehr zeitgemäß". Den Sprit fressenden Zwölfzylinder will Pischetsrieder jedoch weiterentwickeln, bereits im Frühjahr soll eine Langversion (mit wahrscheinlich 30 Litern Verbrauch) auf den Markt kommen. Wettermanipulationen ____________________ Heute werden in 25 Ländern der Erde Wolken geimpft, allein in den USA kann man bei 15 Firmen künstlichen Regen bestellen. Unter den Nationen, die chemisch auf das Wetter Einfluss nehmen, steht China seit Beginn der 90er Jahre ganz vorne. Wen Kang, Direktor des staatlichen Amtes für Meteorologie: "Wir bekämpfen Dürre, wir löschen Waldbrände, wir vertreiben Wolken, und wir sorgen für gutes Wetter bei Großveranstaltungen." Doch nicht nur hehre Motive lenken der Wolken Weg. Im August 1952 ertranken in dem englischen Städtchen Lynmouth in der Grafschaft Devon 34 Menschen bei einem achtstündigen Regenguss. Über 40 Jahre später, als geheime Staatsakten freigegeben wurden, stellte sich heraus, dass das britische Verteidigungsministerium rund um Lynmouth Wolken geimpft hatte, um zu testen, ob künstlicher Regen eine Armee zum Halten bringen könne. Mehr bei http://www.sonnenseite.com/fp/archiv/Art-Zukunft/regenmacher.shtml